Ein Gespräch mit zwei Elternvertretern soll einen Eindruck über deren Aufgaben vermitteln. Sie sind Ansprechpartner für Eltern und Erzieherinnen. Was bedeutet es, die Interessen der Eltern im Kindergartenalltag zu integrieren? Was und wie viel können Sie mitgestalten? Wo wird Ihre Hilfe gebraucht?
„Wir nehmen bewusst am Kindergartenalltag teil, bringen uns als Eltern ein, auch indem wir die Initiative ergreifen. Gute Ideen, die sich umsetzen lassen, werden verwirklicht.“ Das war die einstimmige Antwort auf die Frage nach der Motivation zur Elternvertretung. „Durch unsere Mitarbeit haben wir mehr Einblick und können Entscheidungen mitbestimmen.“ Das macht die Arbeit schön und befriedigend.
Wer vertritt wen?
Die Elternvertreter der gesamten Kindertagesstätte werden aus dem Kreis der Gruppenelternvertreter gewählt, diese wiederum von allen Eltern aus der Gruppe. Ein regelmäßiger Informationsaustausch persönlich beim Abholen oder per E-mail ist ein wichtiger Bestandteil der Elternarbeit. Er gewährleistet eine gute Kommunikation zwischen Eltern und Erzieherinnen. Probleme, die nicht nur Einzelne betreffen, werden über den Kontakt mit den Elternvertretern besprochen und nach Lösungen gesucht. Vermitteln und Werben um gegenseitiges Verständnis gehört somit auch zu den Aufgaben. Der regelmäßige Kontakt zwischen den Erzieherinnen und den Elternvertretern ergibt sich durch vier bis fünf gemeinsame Sitzungen im Jahr und beim täglichen Bringen und Abholen der Kinder.
Elterliches Engagement
Neben der alltäglichen Unterstützung ist die Mithilfe der Eltern bei besonderen Aktionen und Festen gefragt. Die Elternvertreter helfen bei der Organisation und Aktivierung der Eltern. Nicht nur Kuchenspenden und Aufbauhilfe, sondern auch Ideen für das Motto eines Festes und entsprechende Aktionen sind gefragt. Über Familienfeste zu bestimmten Themen erreicht man viele Eltern und Kinder und kann so wertvolle Hilfen zur Erziehung geben. Das Thema „Sicherheit auf dem Schulweg“ zum Beispiel umfasst nicht nur das richtige Verhalten im Straßenverkehr sondern auch das richtige Verhalten gegenüber Fremden. So bekommen Eltern Hilfen, wie sie Verhaltensweisen mit den Kindern einüben können.
Warum eine kirchliche Einrichtung?
Da beide Elternvertreter bewusst eine Kindertagesstätte unter evangelischer Trägerschaft gewählt haben, ist ihnen die religiöse Erziehung in der Kita wichtig. Beide beurteilen sie sehr positiv und beschreiben sie mit den Worten „kindgerecht evangelisch“.
In regelmäßigen Andachten mit den Pastorinnen oder dem Pastor und anlässlich der religiösen Feste im Kirchenjahr wird Religion kindgerecht erklärt.
Sehr beliebt ist bei den Kindern auch das Singen mit Ina und Ralf Behrens. Die Kinder im mittleren Jahr besichtigen eine Kirche und erfahren sie dabei mit allen Sinnen. Das baut mögliche Berührungsängste ab.
Positives Miteinander
Beide Elternvertreter loben die gute Zusammenarbeit mit den Kitaleitungen. Die Kommunikation ist direkt und schnell, nicht zuletzt dank der neuen Medien. Für die Elternarbeit wünschen sie sich, dass mehr Eltern den Mut haben, sich zu engagieren. Dann würde sich ihre Arbeit auf mehr Schultern verteilen und man könnte noch mehr bewirken.
Erika Külbel-Schmidt